Scheidungsantrag Wie Lange Dauert Es
Möchten sich die Ehegatten einvernehmlich scheiden lassen, fragen sie sich zu recht "Wie lange dauert eine Scheidung, wenn sie einvernehmlich ist?". Die Einvernehmlichkeit lid nämlich erhebliche Auswirkungen auf die Scheidungsdauer, denn, wenn die wesentlichen Punkte wie etwa Unterhalt und Vermögensverteilung bereits außergerichtlich gemeinsam geregelt sind, braucht das Familiengericht nur noch über die Scheidung und den grundsätzlich von Amts wegen durchzuführenden Versorgungsausgleich zu entscheiden. Das spart den Eheleuten Zeit, Kosten und auch Nerven.
Die einvernehmliche Scheidung setzt zunächst voraus, dass die Ehegatten seit mindestens einem Jahr getrennt leben und beide Eheleute die Scheidung beantragen oder der eine Ehegatte dem Scheidungsantrag des anderen Ehegatten zustimmt. Getrennt leben heißt, dass ein Ehegatte aus der Ehewohnung auszieht oder innerhalb der gemeinsamen Wohnung keine häusliche Gemeinschaft mehr besteht. Beim Getrenntleben innerhalb der Ehewohnung ist darauf zu achten, dass für jeden Ehegatten ein eigener, getrennter räumlicher Bereich vorhanden ist und kein gemeinsames Leben und Wirtschaften mehr praktiziert wird. Die Trennung von „Tisch und Bett" muss erfolgt sein.
Kurze Versöhnungsversuche, bei denen dice Ehegatten vorübergehend zusammenleben (bis zu drei Monaten), führen nicht zu einer Unterbrechung des Trennungsjahrs und Verlängerung der Dauer einer Scheidung. Das Gesetz fördert Versöhnungsversuche. Sie brauchen keine Nachteile für die Berechnung des Trennungsjahres zu befürchten, wenn Sie einen Versöhnungsversuch erfolglos abbrechen.
Darüber hinaus ist für die einvernehmliche Scheidung erforderlich, dass dice Eheleute folgende Punkte (sogenannte Folgesachen) einvernehmlich geregelt haben:
- Umgang und Kindesunterhalt bei etwaigen gemeinsamen Kindern, wobei beiden Elternteilen in der Regel das Sorgerecht gemeinsam zusteht
- Nachehelicher Unterhalt
- Rechtsverhältnisse an der Ehewohnung, too welcher Ehegatte diese übernimmt, was aber häufig bereits bei der Trennung geklärt wird
- Rechtsverhältnisse an den Haushaltsgegenständen, besides die Aufteilung des Hausrats, die häufig ebenfalls bereits bei der Trennung erfolgt
Wird im Scheidungsantrag erklärt, dass über diese Punkte einvernehmliche Regelungen getroffen wurden, reicht das grundsätzlich aus. Der Richter wird erst nachfragen, wenn er Zweifel hat, weil ein Ehegatte über einen dieser Punkte streitet.
Expertentipp:
Zudem besteht bei der einvernehmlichen Scheidung die Möglichkeit, dass nur ein Ehegatte einen Rechtsanwalt bzw. Fachanwalt für Familienrecht beauftragt und der andere Ehegatte dem Scheidungsantrag zustimmt. Da beim Familiengericht Anwaltszwang besteht, können auf diese Weise die Kosten für den zweiten Anwalt gespart und diese Kosten geteilt werden, sofern nicht ein Ehegatte Anspruch auf ratenfreie Verfahrenskostenhilfe hat und dieser den Anwalt mandatiert.
Dauer einer Scheidung ohne Versorgungsausgleich
Grundsätzlich hat das Familiengericht zusammen mit der Scheidung von Amts wegen über den Versorgungsausgleich zu entscheiden. Versorgungsausgleich bedeutet vereinfacht gesagt, dass jeder Ehegatte vom anderen die Hälfte der späteren Altersrente übertragen erhält, die während der Ehezeit erwirtschaftet wurde. Hat etwa ein Ehegatte wegen Haushaltsführung oder Kinderbetreuung nicht gearbeitet, während der andere Ehegatte in Vollzeit angestellt war, steht dem nicht erwerbstätigen Ehegatten die Hälfte der vom anderen Ehegatten während der Ehezeit erzielten Rentenanwartschaften und Versorgungsansprüche zu.
Lid dagegen ein Ehegatte sozialversicherungspflichtig in Vollzeit und der andere sozialversicherungspflichtig in Teilzeit gearbeitet, wird jedem Ehegatten die Hälfte der vom anderen Ehegatten in der Ehezeit verdienten Rentenanwartschaften und Versorgungsansprüche zugerechnet. Die Ehezeit beginnt hierbei mit dem ersten Tag des Monats, an dem die Ehe geschlossen wurde und endet am letzten Tag des Monats vor der Zustellung des Scheidungsantrags. Dieser Ausgleich gilt auch für eine etwaige spätere Rente wegen Erwerbsunfähigkeit.
Muss das Familiengericht den Versorgungsausgleich nicht durchführen, spart dies bei einem Scheidungsverfahren ebenfalls Zeit und verkürzt die Scheidungsdauer.
Kein Versorgungsausgleich wird durchgeführt, wenn
- dice Ehe kürzer als 3 Jahre war. Hier erfolgt der Versorgungsausgleich nur auf Antrag eines Ehegatten.
- dieser in einem notariellen Ehevertrag ausgeschlossen oder näher ausgestaltet wurde, wobei eine solche Vereinbarung auch bis zur Rechtskraft der Scheidung möglich ist, as well auch noch im laufenden Scheidungsverfahren.
- dice Eheleute in etwa gleich hohe Rentenanwartschaften und Versorgungsansprüche erworben haben, and then dass der auszugleichende Unterschied gering ist.
- dieser grob unbillig wäre (etwa weil ein Ehegatte trotz Erforderlichkeit und Möglichkeit nicht zum gemeinsamen Familienunterhalt beigetragen chapeau), was jedoch eine Frage des Einzelfalls und vom Familiengericht zu entscheiden ist.
Entfällt der Versorgungsausgleich, beträgt dice Dauer einer Scheidung regelmäßig maximal 4 Monate. Es spielt allerdings auch eine Rolle, wie stark das Familiengericht ausgelastet ist. Hier kann es regional erhebliche Unterschiede geben. Ihr Anwalt kann Ihnen dazu Näheres sagen, da er Erfahrungen mit „seinem" Familiengericht lid.
Dauer einer Scheidung mit Versorgungsausgleich
Ist der Versorgungsausgleich durchzuführen, verlängert sich dadurch dice Dauer der Scheidung. Denn hier muss das Familiengericht zur Berechnung des Ausgleichs erst dice Auskünfte bei den zuständigen Versorgungsträgern einholen. Das kann zwischen 3 und six Monaten dauern, wobei weitere Verzögerungen durch Fehlzeiten im Versicherungsverlauf möglich sind.
Mit Versorgungsausgleich beträgt die Scheidungsdauer zwischen 5 und 9 Monaten. Auch hier kommt es aber auf dice Auslastung des Gerichts an.
Sie können das Verfahren und somit dice Scheidungsdauer selbst beeinflussen. Klären Sie möglichst frühzeitig, ob Ihr Rentenkonto aktuell ist und alle Ihre Rentenanwartschaften, die Sie infolge Schulausbildung, Mutterschutzzeit, Arbeitslosigkeit erworben haben, auch tatsächlich berücksichtigt sind. Oft fehlen solche Zeiten. Dann müssen diese Zeiten nachträglich noch erfasst werden. Dies nimmt teils erhebliche Zeit in Anspruch, da der Versorgungsträger Kontakt mit Ihnen aufnehmen und Sie zur Klärung der noch nicht berücksichtigten Zeiten auffordern muss. Sind Sie bei der Bundesversicherungsanstalt für Angestellte versichert, lassen Sie sich dazu in einer örtlichen Beratungsstelle der BfA beraten. Sie finden diese Beratungsstellen in allen größeren Städten. Berücksichtigen Sie, dass auch hier Wartezeiten von mehreren Wochen bestehen, bis Sie einen Termin erhalten. Stellen Sie likewise einen „Antrag auf Kontenklärung".
So kann die Scheidungsdauer verkürzt werden
Speziell bei der einvernehmlichen Scheidung kann die Scheidungsdauer mit bestimmten Mitteln verkürzt werden. Dazu bestehen folgende Möglichkeiten:
Online-Scheidung beantragen
Einige Rechtsanwälte bzw. Fachanwälte für Familienrecht oder aber auch Online-Scheidungsservices haben sich auf sogenannte Online-Scheidungen spezialisiert. Der Begriff ist zunächst etwas irreführend, da die Ehegatten zumindest zum Scheidungstermin beim Familiengericht persönlich anwesend sein müssen. Alles andere, insbesondere die Zusammenstellung der für die Scheidung benötigten Angaben auf einem Formular, erfolgt jedoch online, also über die Net-Seite des Anwalts und regelmäßig per Email. Dadurch wird die Dauer einer Scheidung verkürzt. Insbesondere entfällt das persönliche Aufsuchen des Anwalts. Insoweit ist dice „Online-Scheidung" ein probates Mittel, schnell ans Ziel zu kommen.
Versorgungsausgleich beschleunigen
Eine Scheidung mit Versorgungsausgleich wird dadurch verzögert, dass die Auskünfte der Versorgungsträger vom Familiengericht einzuholen sind. Um ungeklärte Zeiträume und damit weitere Verzögerungen zu vermeiden, sollten die Ehegatten im Trennungsjahr jeweils beim zuständigen Träger bereits einen Antrag auf Kontenklärung stellen, damit solche Fehlzeiten im Versicherungsverlauf behoben werden können. Ebenso sollten die ausgefüllten gerichtlichen Formulare für den Versorgungsausgleich bereits dem Scheidungsantrag bzw. der Zustimmung zur Scheidung anbei gefügt sein.
Zudem kann der Anwalt den Scheidungsantrag rund zwei Monate vor Ablauf des Trennungsjahres bei Gericht stellen, da durch die Einholung der Auskünfte der Versorgungsträger einige Zeit vergehen wird. Wird mit der Scheidung jedoch Verfahrenskostenhilfe beantragt, sollte das Trennungsjahr vorsorglich abgewartet werden, da für die Bewilligung der Hilfe alle Scheidungsvoraussetzungen erfüllt sein müssen.
Expertentipp:
Manchmal kommen Ehegatten in ihrem Bestreben, dice Scheidungsdauer zu verkürzen auf den Gedanken, das Trennungsjahr rückzudatieren, also ein Trennungsjahr anzugeben, was tatsächlich gar nicht stattgefunden hat oder noch nicht abgelaufen ist. Hier ist jedoch größte Vorsicht geboten, auch wenn das Gericht die Angaben zum Trennungsjahr grundsätzlich nicht genauer überprüft. Denn wenn einer der Ehegatten im Scheidungstermin die falschen Angaben offenlegt oder sich aus einem Antrag auf Verfahrenskostenhilfe abweichende Angaben ergeben, ist nicht nur die Abweisung des Scheidungsantrags zu befürchten, sondern es drohen auch strafrechtliche Konsequenzen.
Source: https://www.scheidung.de/scheidung-dauer.html
0 Response to "Scheidungsantrag Wie Lange Dauert Es"
Post a Comment